Produkte für deine Stillzeit:
Dein Baby ist da und eure Stillzeit hat begonnen. Sicherlich hast du schon festgestellt, dass es für jedes Bedürfnis und Problemchen Stillhilfsmittel gibt, die dir deine Stillzeit erleichtern sollen.
Unsere Stillexpertin Alexandra fasst für dich die wichtigsten Stillprodukte zusammen. Aber keine Angst, diese Liste soll dir nur einen Überblick über die Basic Stillhilfsmittel geben. Ob, und wenn ja, was du benötigst, entscheidest du nach deinem individuellen Bedarf.
In diesem Artikel erfährst du mehr über:
- Milchpumpen
- Flaschen & Sauger
- Milchauffangschalen
- Stilleinlagen
- Muttermilchbeutel
- Brustwarzenpflege und -Schutz
Milchpumpen
Mit Hilfe einer Milchpumpe kann die Brust stimuliert und entleert werden. So bleibt die Milchbildung aufrecht erhalten und das Baby kann mit abgepumpter Muttermilch ernährt werden. Dabei sind Milchpumpen heutzutage so konzipiert, dass sie das natürliche Saugverhalten des Babys imitieren. Dadurch ist das Abpumpen angenehm und zugleich effizient.
Abhängig von der Dauer und der Häufigkeit der Nutzung kann aus folgenden Milchpumpe-Typen gewählt werden:
- Handmilchpumpe: hierbei wird manuell abgepumpt. Vorteil: günstig und klein/leicht; Nachteil: nur für gelegentliches Abpumpen ca. einmal in der Woche geeignet
- Elektrisch einseitige Milchpumpe: für einmal täglich Abpumpen oder seltener geeignet. Für häufigeres Abpumpen ist eine elektrische Doppelmilchpumpe von Vorteil
- Elektrische Doppel-Milchpumpe: Vorteil: bis zu 18% mehr Milch durch beidseitiges, gleichzeitiges Entleeren der Brust und somit doppelte Zeitersparnis; Nachteil: teuerstes Produkt in der Kategorie persönliche Milchpumpe
- Milchpumpe per Rezept: ideal bei einer medizinischen Indikation z.B. bei zu wenig Milch, Milchstau, saugschwaches Baby, frühgeborenes oder krankes Baby. Das Rezept wird meist für 4-6 Wochen ausgestellt, kann aber bei Bedarf vom Arzt verlängert werden. Wichtig: Folgerezept muss nahtlos an das Erste anknüpfen (sonst muss man die Pumpe übergangsweise selbst bezahlen oder an die Apotheke zurückgeben).
Muttermilch füttern
Flaschen & Sauger:
Neben zahlreichen alternativen Fütterungsmethoden, entscheiden sich viele stillende Mütter ihre abgepumpte Muttermilch mit einer Flasche und einem Sauger zu füttern.
Flaschen gibt es in unterschiedlichen Größen und entweder aus Glas oder BPA freien Plastik.
Bei der Wahl des Saugers sollte darauf geachtet werden, dass es sich um einen stillfreundlichen Sauger wie z.B. den Medela Calma Sauger handelt. Idealerweise sollte sich das Baby beim Trinken aus der Flasche anstrengen müssen (so wie an der Brust auch), damit der Wechsel zwischen Brust und Flasche gut gelingen kann.
Muttermilch auffangen
- Milchauffangschalen:
Werden beim Stillen in den Still-BH eingelegt, um die austretende Milch aus der Brust, an der gerade nicht gestillt wird, aufzufangen. Vorteil: die aufgefangene Milch kann dem Baby entweder direkt nach dem Stillen gefüttert werden oder, wenn sie im Kühlschrank gelagert wurde, innerhalb von 24 Stunden. - Stilleinlagen (Einweg-und waschbar):
Setzt der Milchspendereflex ein, fließt die Milch über die Milchkanäle und die Milchausfürungsgänge aus der Brustwarze. Um unschöne und nasse Flecken auf der Kleidung zu vermeiden, kann man sich Stilleinlagen in den Still-BH einlegen. Diese gibt es als ein- und mehrweg Produkte.Einwegstilleinlagen werden nach ein paar Stunden Tragen entsorgt und durch Neue ersetzt. Sie sind perfekt für unterwegs und ideal bei wunden Brustwarzen, da hierbei der Hygieneaspekt oberste Priorität hat, um eine Besiedlung der Brust mit Keimen und Bakterien zu vermeiden. Vorteil der waschbaren Stilleinlagen: definitiv nachhaltiger, da sie öfter benutzt werden können.
- Muttermilchbeutel:
Solltest du Muttermilch abpumpen und im Gefrierschrank lagern wollen, wo sie übrigens bis zu 9 Monate bei -18°C haltbar ist, eignen sich die praktischen Muttermilchbeutel. Sie sind platzsparend und vergleichsweise günstig. Bitte immer den Beutel vor dem Befüllen beschriften (wann abgepumpt wurde und wie viel) da man die Menge nicht mehr erkennt, sobald die Milch gefroren ist.
Brustwarzenpflege- und schutz
- Lanolin:
Hierbei handelt es sich um ultrareines Wollwachs von Schafen, welches frei von Farb- und Konservierungsstoffen sowie Alkohol ist. Du kannst es bei empfindlichen, leicht wunden oder geröteten Brustwarzen direkt auf der Brustwarze verwenden. Am besten nimmst du dafür einen erbsengroßen Klecks und verreibst diesen zwischen Daumen und Zeigefinger denn dann wird die Salbe warm und lässt sich besser auf der betroffenen Stelle verstreichen. Du kannst es mehrmals täglich nach dem Stillen dünn auf der Brustwarze auftragen und musst es nicht extra vor dem Stillen abwaschen.
- Hydrogel Pads:
Sind deine Brustwarzen dagegen schon blutig und offen, solltest du besser die Hydrogel Pads von Medela verwenden. Sie sehen aus wie Gelpads und verfolgen das Prinzip der feuchten Wundheilung.
Durch das Pads wird kein Schorf gebildet und die neuen Hautzellen können gleich dorthin wandern, wo sie benötigt werden. Die Wunde heilt dadurch schneller und besser ab. Um zusätzlich noch einen angenehmen Kühleffekt zu haben, kannst du sie vorab in den Kühlschrank legen.
- Stillhütchen:
Sie bestehen aus ultra dünnem Silikon und sind in drei Größen erhältlich (S,M,L) wobei Göße S nur für Frühgeborene gedacht ist. Oftmals gibt es eine Aussparung am Rand für die Nase des Babys, sodass das Baby maximalen Hautkontakt beim Stillen haben kann. Man kann sie bei Flach- oder Hohlwarzen verwenden oder vorübergehend wenn die Brustwarze schon sehr wund ist. Sie bilden eine zusätzliche Schutzbarriere und helfen manchmal das Stillen etwas angenehmer zu machen.
Vorsicht: Unbedingt auf eine gute Hygiene achten und das korrekte Anlegen des Babys mit einer Fachperson besprechen. Ein Stillhütchen alleine kann ohne die anderen Maßnahmen nicht dazu beitragen, dass wunde Brustwarzen dauerhaft verheilen.
Bei Frauen mit einem sehr ausgeprägten Milchspendereflex kann das Hütchen den Milchfluss verlangsamen und es so dem Baby angenehmer machen zu trinken.
Wichtig: Sobald ein Problem nicht mehr existiert, sollte man versuchen zum Stillen ohne Hütchen zurückzukehren.
Manchmal ist die Anwendung von Milchpumpen ein bisschen gewöhnungsbedürftig, sodass dir eine Fachperson erklären und zeigen kann, wie du ein Produkt am besten verwendest und was es dabei zu beachten gibt.
Du kannst alle Infos dazu im keleya Stillkurs finden, wo du ausführlich durch alle Bereiche der Stillvorbereitung und des Stillens geführt wirst.
Der keleya Stillkurs wird bereits von einigen Krankenkassen erstattet, also nutze gerne den Krankenkassencheck im Buchungsverlauf. Bitte sei dir auch bewusst, dass kein Produkt den fachkundigen Rat deiner Hebamme oder Stillberaterin ersetzen kann und lediglich als Hilfsmittel zu betrachten ist.
Nun wünsche ich dir viel Erfolg beim Stillen und dir eine gute Zeit und nährende Stunden mit deinem Baby.