In Deutschland hat sich das Auftreten von Zwillingsschwangerschaften seit dem Jahr 1970 um rund 40% erhöht. Das liegt zum Einen am gestiegenen Alter der Mütter und zum Anderen an der Zunahme von künstlicher Befruchtung, sowie im Fall von Femke und Finn. Die beiden reisten früher als Weltenbummler um die Welt berichteten darüber auf ihrem Blog Alltagsgewusel.
Ein Kinderwunsch kam auf und ging nach einiger Zeit des Wartens dank künstlicher Befruchtung in Erfüllung. Pepe und Moya haben im Juni 2019 das Licht der Welt erblickt. Femke und Finn beantworten uns Fragen rund um die Schwangerschaft, die Geburtsvorbereitung und die Geburt mit Zwillingen. Außerdem bekommen wir noch einen kleinen Eindruck über den Alltag mit neugeborenen Zwillingen. Den ganzen Bericht gibt es im Podcast: Hier ist das Interview zum Nachlesen.
Liebe Femke, wie hast du deine Zwillingsschwangerschaft erlebt?
Für mich war das eine ganz magische, schöne Zeit. Ich wurde viel von fremden Passanten wahrgenommen und viele haben mich angesprochen, wie schön ich mit dieser Kugel aussehen würde. Ich hatte ein tolles Körpergefühl, war ganz bei mir und hatte viel Vertrauen in mich. Das war wirklich schön zu erfahren.
Wurdest du oft auf die Größe deines Bauches angesprochen und ob es Zwillinge werden?
Tatsächlich! Ich war auf dem Wochenmarkt und wurde manchmal angesprochen:“Na das sind aber Zwillinge!“ Es war immer schön und ich habe mich gefreut, wenn ich angesprochen wurde.
Sind die Kinder eineiig oder zweieiig und hattet ihr anfangs Probleme die Beiden auseinanderzuhalten?
Es sind zweieiige Zwillinge: Pepe unser Junge und Moya, ein Mädchen.
Auf den ersten Blick sieht man gar nicht, dass es Zwillinge sind. Moya hat dunkle Haare und ist ganz klein und Pepe ist schon größer und hat blonde Haare.
Zwillingsschwangerschaften gelten als Risikogeburten, hattest du Einschränkungen oder ein Frühgeburtsrisiko?
Ja, das Risiko besteht natürlich. Wenn man mit Zwillingen schwanger ist wird das auch oft und deutlich kommuniziert. Auch das Risiko einer Frühgeburt wurde mir oft erläutert. Letztendlich hatte ich persönlich keine Einschränkungen. Ich bin sehr groß, sodass die Kinder sehr viel Platz bei mir im Bauch hatten. Deshalb habe ich von der Hebamme oder den Ärzt:innen keine Einschränkung bekommen.
Wie bist du mit den Ratschlägen und der Hab-Acht-Stellung der Ärzte umgegangen?
Man wird häufig aus dem eigenen Vertrauen rausgeholt. Wenn man selbst total zufrieden ist und denkt, es ist alles gut, kommen so manchmal Zweifel auf. Ich habe häufig gesagt, dass ich das gar nicht unbedingt hören möchte. Ich hab mich gut gefühlt und wusste, dass mein Bauch mir sagen würde, falls was nicht in Ordnung wäre. So habe ich das auch mit den Ärzten kommuniziert.
Wolltet ihr eine natürliche Entbindung oder hat man euch zum Kaiserschnitt geraten?
Der Wunsch war, dass es eine natürliche Geburt wird. Aber es war auch klar, dass man sich mit einem Kaiserschnitt arrangieren muss. Das Risiko ist da und wenn die Kinder mit dem Po nach unten liegen, dann muss eben ein Kaiserschnitt gemacht werden. Darauf haben wir uns einfach eingestellt.
Und wie habt ihr euch auf die Geburt vorbereitet?
Wir haben schon viele Jahre einen Kinderwunsch gehabt und uns natürlich eine Traumgeburt vorgestellt. Am liebsten Zuhause und alleine. Und als es dann hieß, dass es Zwillinge werden, wurde die Vorstellung umgeworfen. Es war klar, dass ich mich da anders vorbereiten muss: Das es ein Krankenhaus wird und vielleicht auch ein Kaiserschnitt.
Was mir in der Geburtsvorbereitung sehr geholfen hat: Ich habe immer viel in der Badewanne gelegen, mit den Kindern gesprochen und meditiert. Ich habe auch Yoga mit eurer Keleya App gemacht. So habe ich ganz viel Entspannung und Ruhe reingebracht und mich von diesem ganzen Stress, dass die Zwillinge vielleicht zu früh kommen könnten, versucht frei zu machen.
Ist eine Hausgeburt automatisch ausgeschlossen wenn man Zwillinge bekommt?
Ich glaube dieses Risiko geht kaum keine Hebamme ein. Für mich persönlich war es ein zu hohes Risiko. Zum Beispiel, das womöglich das zweite Kind stecken bleibt…. Für mich war die Hausgeburt somit direkt aus dem Kopf.
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In welcher Klinik sind die Zwillinge auf die Welt gekommen?
Das war im städtischen Krankenhaus in Kiel mit einem angeschlossenem Perinatalzentrum/ Mutter-Kind-Zentrum.
Hast du dann vaginal oder per Kaiserschnitt entbunden?
Ich habe vaginal entbunden, da beide gut gelegen haben. Moya lag mit dem Kopf als Erste unten und Pepe lag darüber und auch mit dem Kopf nach unten. Sie haben sich perfekt positioniert, worüber ich war sehr glücklich war.
In welcher Woche sind die Zwillinge auf die Welt gekommen?
In der 39. Schwangerschaftswoche (38+5) habe ich die Geburt einleiten lassen.
War die Einleitung unbedingt notwendig?
Ich hatte über eine Woche überhaupt keine Wehen mehr und hatte das Gefühl, die Gebärmutter wäre so gespannt, dass sie überhaupt gar keinen Platz mehr hätte, sich zusammen zu ziehen und damit hatte ich letztendlich auch recht.
Gibt es denn einen Zeitpunkt, ab dem bei einer Zwillingsschwangerschaft eingeleitet werden muss?
In einigen Krankenhäusern wird man automatisch ab der 39. SSW eingeleitet (38+0). Hier in Kiel hätte ich noch warten können. Man wird dann sehr regelmäßig kontrolliert und untersucht. Meine Ärzte haben immer gesagt, solange es mir und den Kindern gut geht besteht kein Handlungsbedarf.
Wieso hast du dich für eine Einleitung entschieden und wie ist sie verlaufen?
Ich habe mich körperlich nicht mehr gut gefühlt: Ich hatte über 20 Kilo zugenommen und war einfach irgendwann nicht mehr mobil. Deshalb habe ich im Krankenhaus angerufen und mir einen Termin geben lassen für ein Gespräch zur Einleitung.
Vor Ort wurde ich direkt durchgewunken und insgesamt vier Tage eingeleitet: Mit Tabletten, einem vaginalen Zäpfchen und einem Wehentropf.
Hast du dann Wehen bekommen?
Ja, immer mal wieder, aber letztendlich ging es nie zur Geburt hin. Zwischendurch wollte ich einen Kaiserschnitt. Ich war gefrustet, dass die Einleitung nicht funktioniert und wollte die Kinder bei mir haben.
Gab es Anzeichen dafür, dass ein Kaiserschnitt notwendig wäre?
Die Herztöne waren ok und den Kindern ging es allgemein gut. Ich war einfach irgendwann ungeduldig und natürlich auch frustriert nach vier Tagen Krankenhaus. Man geht da rein und denkt ich werde eingeleitet und heute Abend habe ich die Kinder im Arm. Nur leider hat das eben nicht funktioniert. Irgendwann war ich einfach ausgelaugt. Dennoch ließ ich mich überzeugen, dass es auch andere Methoden gibt.
Wie wurde die Geburt eingeleitet?
Letztendlich wurde die erste Fruchtblase von der Hebamme geöffnet. Ich wurde dann direkt an den Wehentropf wieder angeschlossen und bekam die höchste Dosis. Es folgte eine Dauerkontraktion von 15- 20 Minuten.
Wie hast du diese Schmerzen überstanden?
Die haben mich einfach überrollt: Künstlich hervorgerufen und gefühlt von 0 auf 3000. Ich habe sofort gesagt, sie möge den Wehentropf bitte abmachen und habe einer PDA zugestimmt. Die PDA wurde gelegt und nach ca. 30 Minuten hat sie gewirkt. Ich habe anschließend einen leichten Wehentropf bekommen und die Wehen haben sich dann langsam und regelmäßig aufgebaut.
Wer hat dich bei deiner Geburt begleitet?
Meine Schwester und Finn waren mit im Kreißsaal. Meine Mama musste vor dem Kreißsaal warten, denn bei einer Zwillingsgeburt sind schon viele Menschen im Kreißsaal: Oberarzt, Assistenzarzt, Kinderarzt und Hebamme.
Wie hast du die Zeit bis zur Geburt erlebt?
In den Wehenpausen hat mir meine Schwester noch schnell meine Augenbrauen gezupft, weil ich dachte als frischgebackene Mama habe ich keine Zeit dafür. Wir haben viele Scherze gemacht und ich hatte gute Laune. Trotz der PDA hab ich die Wehen gut gespürt und hatte ein ganz tolles Gefühl.
Wie hast du die Geburt an sich erlebt?
Ich habe die Wehen richtig schön als Welle ankommend gefühlt und konnte sie toll veratmen. Dann ging es irgendwann ans Pressen und da wurde ich gut von der Hebamme angeleitet. Die Geburt war wunderschön, trotz PDA. Mit jeder Wehe, kam ich meinen Kindern einfach näher. Das hat mich beflügelt und bestärkt.
Hattest du dann keine Schmerzen?
Doch. Aber es war ein Druck, ein positiver Schmerz.
Ging’s den Zwillingen die ganze Zeit gut?
Anfangs ging es beiden sehr gut. Kurz vor 1 Uhr kam Moya als Erste auf der Welt. Dann hat sie Finn in die Arme bekommen.
Lieber Finn, als das erste Kind da war, konntet ihr das genießen und feiern? Hattet ihr die Zeit?
Moya, das erste Kind wurde Femke kurz gezeigt und während Pepe geboren wurde konnte ich mich um Moya kümmern.
Konntest du, Finn, dich gleichzeitig um Femke kümmern und Moya auf dem Arm haben?
Leider nein. Deshalb war es ganz gut, dass Femkes Schwester dabei war. Die konnte dann bei ihr sein und ich hatte Moya auf dem Arm. So konnte man sich das dann gut aufteilen.
Wie verlief die Geburt des zweiten Babys?
Als Moya geboren war, hieß es „Femke, Konzentration!” Das zweite Kind muss jetzt entbunden werden. Seine Herztöne wurden ein bisschen schlechter und ich musste mich konzentrieren ihn da rauszuholen.
Wie lange hat die zweite Geburt gedauert und wie verlief diese?
Sie sind im Abstand von 23 Minuten geboren. Nach der Geburt von Moya kamen keine neuen Wehen, denn trotz Wehentropf hat sich nichts aufgestaut. Der Oberarzt hatte versucht Pepe versucht von außen so zum Scheidenausgang zu leiten, dass er sich nicht dreht sondern in Schädellage bleibt. Pepe hatte plötzlich viel Platz im Bauch. Und dann hieß es ich soll jetzt anfangen zu pressen, obwohl keine Wehen da waren. Das war natürlich schwierig. Da kam dann auch ein Moment, der leider sehr extrem war.
Wieso war dieser Moment der Geburt so extrem?
Eine Assistenzärztin hat einen Fachgriff angewendet, der sehr heftig und unangekündigt war. Das war schmerzvoll und ich habe gesagt, dass ich das nicht möchte. Danach hat sie mit Ankündigung gedrückt und ich konnte mich darauf vorbereiten. Zusammen konnten wir das gut meistern.
Wie wurde Pepe geboren?
Im Nachhinein, weiß ich nicht mehr genau, aber so 5-6 mal Pressen und dann war Pepe da. Irgendwann hieß es die Herztöne fallen ab und dann wurde er mit der Saugglocke entbunden. Ihm gings danach aber wieder gut. Er hatte kein tagelanges Hämatom und auch die Herztöne waren in Ordnung.
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Was war die aller größte Herausforderung bei der Zwillingsgeburt?
Die Kraft wieder aufzubauen. Nach der Geburt von Moya war ich erstmal ausgelaugt. Dann nochmal zu sagen „Jetzt geht’s nochmal los“ und ohne Wehen zu pressen ist natürlich schon anstrengend und herausfordernd.
Was hat dir bei der Geburt am meisten geholfen?
Das meine vertrauten Personen Finn und meine Schwester da waren und meine Mama vor dem Kreißsaal saß. Und irgendwie so die innere Liebe hat mir auch geholfen. Das hört sich vielleicht schwierig an, aber ich kam meinen Kindern näher und da habe ich mich sehr drauf gefreut.
Und Finn, wie war das für dich? Konntest du Femke gut unterstützen?
Bevor Moya gekommen ist, hatte ich das Gefühl, dass ich sie unterstützen kann. Indem ich ihr einen Waschlappen auf die Stirn lege, sie kraule oder einfach unterstützte, indem ich bei ihr bin und ihre Hand halte. Aber trotzdem war es schwierig. Man hatte das Gefühl, dass alles nicht ausreicht, wenn man sieht, dass die eigene Frau so Schmerzen hat und man machtlos ist. Das nicht ganz einfach.
Wie hast du, lieber Finn die Geburt von Pepe erlebt?
Als Moya da war, hatte ich ja sie die ganze Zeit auf dem Arm und hab den ganzen Stress gar nicht richtig mitbekommen. Ich glaube das wäre tatsächlich fast zu viel für mich gewesen mit den nachlassenden Herztönen von Pepe.
Finn, wie liefen die Untersuchungen direkt nach der Geburt ab?
Ich ging erst mit Moya zusammen zum Kinderarzt und als Pepe dann da war mit ihm. Femke hatte in der Zeit schon Moya und dann hab ich Pepe dazu gelegt. Das ging alles ganz schnell.
Wie ist das denn eigentlich mit der Geburt von den zwei Plazenten?
Die kommen erst, wenn beide Kinder da sind. Mir wurden tatsächlich nochmal Wehenmittel gegeben. Die Hebamme hat auch ein bisschen unterstützt, indem sie ein bisschen an den Nabelschnüren gezogen hat. Die Kinder war natürlich schon abgenabelt. Und dann wurden die zwei riesigen Platzenten geboren.
Habt ihr mit den Plazenten irgendwas gemacht?
Wir haben für jedes Kind Globuli machen lassen.
Wie ging es nach der Geburt weiter?
Nach der Geburt der Plazenten wurde ich erstmal versorgt und genäht, denn ich hatte leichte Geburtsverletzung. Dann waren wir noch knapp 3 Stunden mit meiner Mama und meiner Schwester im Kreißsaal. Einfach so zum zum Ankommen und Kuscheln. Und ich konnte die Beiden das erste Mal gleichzeitig anlegen.
Wurde dir gezeigt wie man die Zwillinge gleichzeitig stillt oder hast du das vorher schon irgendwie erfahren?
Ich habe mir das natürlich vorher schon angeschaut. In dem Moment hat aber einfach die Hebamme die Kinder an die Brüste herangeführt.
Hat das Stillen bei beiden von Beginn an gut geklappt?
Ja, was heißt gut? Sie haben auf jeden Fall die Brustwarze erstmal im Mund gehabt und bisschen genuckelt. Mit den Tagen mussten sie das natürlich noch ein bisschen lernen.
Wie lange wart ihr noch im Krankenhaus und wie habt ihr die Zeit dort wahrgenommen?
Insgesamt waren wir drei Tage im Krankenhaus. In der zweiten Nacht hatten wir einen kleinen Einbruch: Bis dato hatten wir nur 20 Minuten geschlafen waren völlig erledigt von der Geburt. Plötzlich hat Pepe ganz komisch gezuckt und ich war der festen Überzeugung mein Kind hätte Epilepsie. Das war gruselig und ich hab die Schwester gerufen. Die hat mir dann erklärt, dass mein Sohn einfach Durst hat und angeboten sich um die beiden Babys zu kümmern. Als sie unser Zimmer verließ hab ich natürlich geweint und gedacht ich bin ne Rabenmama, aber er es war notwendig. Wir konnten schlafen und nach zwei Stunden war die Babys dann auch wieder da. Man sollte kein schlechtes Gewissen haben, wenn man das macht.
Wie hat der Stillstart mit Zwillingen ausgesehen?
Ich hab sie von Anfang an direkt gestillt. Wir haben sie ab dem zweiten Tag im Krankenhaus ein bisschen zugefüttert. Auch zu Hause haben wir noch einige Tage zugefüttert. Aber relativ schnell haben wir gemerkt, dass es den Kindern nicht so gut tut und dass sie davon Bauchschmerzen bekommen. Seitdem war die Muttermilch ausreichend da und ich habe voll gestillt. Zeitweise Tandem und dann haben wir eben das andere Kind auch geweckt dazu oder wach gewickelt.
Geweckt, damit Beiden den gleichen Rhythmus bekommen?
Genau, damit ich nicht doppelt sitze und warte und stille. Ich habe versucht immer beide zu stillen aber inzwischen hat sich das anders eingependelt.
Wie funktioniert das Stillen von Zwillingen jetzt?
Ich stille sie nacheinander, weil die Kinder dann ruhiger trinken und sich weniger verschlucken. Auch wenn es länger dauert. Ich hatte immer das Gefühl, sie trinken um die Wette. Pepe ist schon sehr groß und hat auch eine ganz ganz kräftigen Zug. Moya ist ein bisschen zarter und man muss sie aufwecken beim Stillen, damit sie genug kriegt. Ich pumpe für sie extra was ab und gebe es ihr mit der Flasche, weil sie an der Brust hibbelig wird.
Wachen die Beiden in der Nacht auch abwechselnd auf und haben Hunger?
Ja, Pepe wacht ein bisschen öfter auf. Den stille ich öfter in der Nacht also 3-4 mal und Moya so 2-3 mal. Entweder warten wir bis das andere Kind auch wach ist, oder wenn die Brust zu voll ist, dann wickeln wir auch nachts das andere Kind wach.
Ihr seid nachts immer beide wach?
Ja, ohne Finn wäre das nicht möglich.
Wie ist euer Alltag und wie sind die Nächte? Kommt ihr überhaupt zum Duschen?
Das haben wir ja von Anfang an ganz gut geregelt. Wenn die Kinder schlafen hüpfen wir in die Dusche oder in die Badewanne. Wir haben das Glück, dass die beiden wirklich viel schlafen. Auch in den ersten Tagen waren sie dann sehr entspannt und ruhig.
Geht ihr jetzt auch ab und zu schonmal raus?
Ja, das haben wir ganz früh schon gemacht, obwohl wir dachten, dass es mindestens vier Wochen dauert. Letztendlich haben uns die Kinder relativ schnell gezeigt, dass sie dafür bereit sind. Femke war sehr schnell wieder fit, sodass wir schon kleine Spaziergänge gemacht haben. Wir sind schon ganz im Alltag angekommen und bekommen auch viel Besuch.
Ist das nicht anstrengend, wenn ihr so viel Besuch bekommt?
Manchmal schon, aber wir müssen einfach schauen, dass es passt. Eine Verabredung am Tag ist gut.
Wenn ihr unterwegs seid, wie macht ihr das mit Tragetüchern und Kinderwagen für Zwillinge?
Es kommt ganz drauf an. Meistens nehmen wir den Kinderwagen, weil die Beiden einfach gut drin schlafen. Wenn wir nur eine kleine Runde spazieren gehen, dann benutzen wir Tragen. Es gibt Zwillingstragen, aber wir haben für jeden eine Eigene, weil die Kinder schon nach der Geburt so schwer waren.
Was habt für einen Kinderwagen?
Wir haben uns für einen Zwillingswagen entschieden, der die Wannen nebeneinander hat. Wir finden, dass es eine schönere Art ist, die Kinder zu schieben. Dass man beide gleichzeitig ansehen kann. Uns war auch wichtig, dass man die Wannen in alle Richtung drehen kann. Zwillingswagen sind oft sehr schmal und die Kinder wachsen schnell raus, weshalb wir uns für Buggyaufsätze entschieden haben. Bei vielen Kinderwägen sind sie dann direkt nach vorne gerichtet. Manchmal sind die Kinder aber trotzdem noch viel zu klein um der Außenwelt präsentiert zu werden und da war es uns wichtig, dass wir die Buggyaufsätze auch zu uns drehen können.
Was wollt ihr werdenden Zwillingseltern mit auf den Weg geben?
Auf jeden Fall entspannt zu bleiben! Durchatmen und und wenn die Kinder weinen, dann möglichst die Ruhe zu bewahren. Sich einfach gut untereinander absprechen und als Paar gut agieren. Sich nicht scheuen, Unterstützung bei Freunden bei der Familie anzufragen. Die helfen wahrscheinlich auch immer alle ganz gerne.
Das Vertrauen in den eigenen Körper setzen. Denn wenn man mit Zwillingen schwanger wird, dann ist das auch ein Grund, dass dein Körper bereit ist.
Wir danken euch ganz herzlich für die vielen Antworten und Tipps für alle werdenden Zwillingseltern. Die Reise von Finn und Femke und Moya und Pepe kann man über Instagram und über ihren Blog weiterverfolgen. Wir wünschen euch von Herzen das Beste.
Dieses und viele andere spannende Interviews rund um die Schwangerschaft findest du Im Keleya Podcast unter “Neun Glückliche Monate” und auch in der Keleya app.