Insbesondere wenn beide Eltern berufstätig sind, bedarf es viel Organisation, um gute Lösungen zu finden. Gerade bei dem in Ballungsgebieten vorherrschenden Mangel an freien Kitaplätzen und wenn die zukünftigen Großeltern weit weg wohnen, empfiehlt es sich, sich rechtzeitig verschiedene Alternativen durch den Kopf gehen zu lassen. Selbst wenn ein Betreuungsplatz gefunden ist, kann der Alltag mit Familie und Beruf ein ganz schöner Spagat werden, der dir trotz Organisationstalent und optimalem Zeitmanagement Schweißperlen auf die Stirn treibt und gute Nerven erfordert. Damit du es zukünftig ein wenig einfacher hast, stellen wir dir nun ein paar Inspirationen vor:
Familie und Beruf: Wie funktioniert das?
Als Vorbild gelten hier die Skandinavier mit ihrer zeitgemäßen, gleichberechtigten Familienpolitik. Einige ihrer Maßnahmen haben bereits den Sprung in deutsche Unternehmen geschafft, wie zum Beispiel das Home Office.
Wenn du in den Genuss solcher familienfreundlichen Arbeitsbedingungen kommen möchtest, achte bei der Auswahl des Arbeitgebers unter anderem auf folgende Punkte:
- Teilzeitmodelle
- Flexible Arbeitszeiten
- Home Office
Doch das ist längst noch nicht alles…
Arbeiten und parallel Spielen – der Betriebskindergarten macht’s möglich
Hast du schon mal an die Alternative eines Betriebskindergartens gedacht? Dabei kannst du in aller Ruhe deinen täglichen Aufgaben nachgehen, während die Kleinen quasi nebenan nach Herzenslust spielen, toben, essen oder schlafen. Selbst wenn kurzzeitig Bauchschmerzen oder die Sehnsucht nach der Mama die Kids quälen. Im Notfall bist du schnell zur Stelle und kannst den nötigen Trost spenden. Dank der kurzen Wege, geht keinerlei wertvolle Zeit verloren.
Ob Büro oder Co-Working-Spaces: Kinder sind herzlich willkommen!
Kinder haben im Büro nichts verloren? Unsinn! – behaupten zumindest einige Arbeitgeber. Genau deshalb öffnen sie ihre Pforten für den Nachwuchs: Im Eltern-Kind-Zimmer teilen sich Mama oder Papa ganz selbstverständlich den Arbeitsort mit den Kleinen. Diese gehen dort auf Entdeckungsreisen und spielen mit dem bereitgestellten Spielzeug. Für ein Nickerchen können sie sich jederzeit gemütlich in die Schlafecke kuscheln. In dieser Zeit können sich Mama oder Papa in aller Ruhe auf die Aufgaben konzentrieren.
Einige, sich an großer Beliebtheit erfreuenden Co-Working-Spaces bieten sogar separate Spielzimmer, inklusive Kinderbetreuung an. Bisher umfasst dieses Angebot allerdings nur vereinzelte Städte wie Berlin und München.
In jeder Situation gut gewappnet – dank flexibler Modelle
Der wohl größte Albtraum jeder #workingmom: Extrem lange To Do-Listen wollen abgehakt werden und man steht kurz vor einer Abgabe. Plötzlich kommt der Anruf aus der Kita: Das Kind hat Fieber und muss sofort abgeholt werden. Oder deine minutiös geplante Tagesbetreuung fällt überraschend von jetzt auf gleich in sich zusammen, da die Kita wegen Norovirus geschlossen werden muss oder die Tagesmutter krank ist. Manchmal schießen zudem Arzttermine oder Behördengänge quer.
Mobilität und Flexibilität sind hier die Schlagworte. Dank Gleitzeit, Zeitkonten und Co. teilst du dir deine Projekte samt Stunden so ein, wie es aktuell eben am besten passt. Mit Hilfe der heutigen modernen Technologie geht’s auch vom Home Office aus. Firmenlaptop und Smartphone machen es möglich.
Letztendlich muss es ja nicht immer die heimische Umgebung sein: Mobiles Arbeiten ist (fast) überall möglich. Was letztlich zählt ist das Ergebnis, ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt. Und das ist nicht von einer Anwesenheitspflicht im Büro abhängig.
Jobsharing oder Teilzeit – du hast die Wahl
Besonders heiß begehrt ist mittlerweile das Modell der flexiblen Teilzeit. Je nach Bedarf kannst du deine Stunden abwechselnd reduzieren und/oder erhöhen.
Wenn du innovative Ideen liebst und gerne neue Wege gehst, dann ist Jobsharing genau das Richtige: Zwei Mütter teilen sich eine Stelle, bilden gewissermaßen ein Tandem.
Natürlich brauchst du die passende Partnerin. Denn nur so ist eine harmonische Einheit in punkto Zusammenarbeit gegeben. Kein Problem! Unterstützung bei der Suche sowie Umsetzung findest du gemeinsam mit deinem Arbeitgeber zum Beispiel bei der Agentur Tandemploy.
Das Rundum-Sorglos-Paket: Der Concierge-Service
Um die nahezu perfekte Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten zu können, runden viele Unternehmen ihr Angebot mit weiteren, zusätzlichen Dienstleistungen ab. Schließlich geht es für dich nach einem anstrengenden Arbeitstag gleich mal munter weiter. Der Haushalt wartet: Einkaufen, Kochen, Putzen, Aufräumen und vieles mehr. Schön, wenn du einen Teil dieser Aufgaben zum Beispiel an eine externe Concierge-Service-Agentur delegieren kannst. Die gewonnene Zeit kannst du für Aktivitäten mit Partner und Kindern oder für deine ganz private Auszeit nutzen.
Übrigens: Einen solchen Service kannst du auch dann in Anspruch nehmen, wenn es um die Kinderbetreuung geht. Denn die Agentur übernimmt zusätzlich die Vermittlung von Nannys, Leihomas, Au-Pairs oder Babysitter. Gut zu wissen, wenn du wieder einmal kurzfristig Plan B aus dem Ärmel schütteln musst.
Individuelle Lösungen bei Krankheit
Sind die lieben Kleinen krank, löst das jedes Mal aufs Neue ein beklemmendes Gefühl aus. Denn manchmal dauert die Pflege ein wenig länger und an Arbeiten ist überhaupt nicht zu denken. Gut, wenn dein Arbeitgeber darauf eingestellt ist. Zum Beispiel mit ein paar Tagen bezahltem Sonderurlaub oder einem vertraglich geregelten Anspruch auf unbezahlte Freistellung. So kannst du ganz entspannt deinen Nachwuchs zu Hause hegen und pflegen.
Als wunderbare Alternative dazu kooperieren viele Unternehmen mit den https://www.notfallmamas.de/notfallmamas/wer-sind-wirNotfallmamas oder dem „Notmütterdienst“. Sie springen bei Bedarf kurzfristig ein und pflegen die Kleinen liebevoll in ihrer gewohnten Umgebung gesund.
Los, pack mit an: Jedes Elternteil bekommt seine Zeit mit dem Kind
Wenn ihr als Eltern zu zweit seid, könnt ihr beide viel dazu beitragen, euch gegenseitig zu unterstützen. Schließlich tragt ihr die gleiche Verantwortung für den Nachwuchs. Plant euch deshalb von Anfang an eure Zeiten mit dem Nachwuchs ein. Das beginnt bereits mit einer fairen Aufteilung der Elternzeit. Gleiches gilt für den anschließenden Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag.
Durchbrecht gemeinsam das Klischee „Du Teilzeit – er Vollzeit“. Es geht genauso umgekehrt. Kompromiss gesucht? Warum nicht beide in Teilzeit? 30:30 statt der überholten 40:20 Aufteilung? Selbst die Betreuung und Erziehung der Kids sowie die Organisation des Haushalts lassen sich gemeinsam einfacher stemmen.
Für welche Möglichkeit auch immer du dich entscheidest. Es gibt nicht nur die eine Richtige. Sei mutig und neugierig zugleich: Probiere einfach aus, was für dich und euch am besten passt! Schließlich führen viele Wege nach Rom.
Autorin Kirsten Hube ist studierte Politikwissenschaftlerin und freie Journalistin. Mit ihren Texten rund um die Themen Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung, Familie und „Soziales“ möchte sie sich vor allem für einen bewussteren Lebensstil einsetzen.