Schwangerschaftsstreifen & Haarausfall nach der Schwangerschaft
Der Hormonhaushalt wird auf den Kopf gestellt, die Haut verändert sich und es können sogar bestimmte Krankheiten durch eine Schwangerschaft ausgelöst werden. Wie sich die Haut nach der Geburt wieder verändert und was du unterstützend tun kannst, erklären wir dir in diesem Beitrag.
Hyperpigmentierung
Nach der Entbindung benötigt die Haut eine besonders intensive Pflege, die die Rückbildung der schwangerschaftsbedingten Hautveränderungen unterstützt. Dazu zählen unter anderem auch Hyperpigmentierungen: Die Pigmentflecken können während der Schwangerschaft durch die gesteigerte Hormonproduktion und einem damit verbundenen Anstieg des Melanins – dem Farbstoff, der für die Bräunung der Haut sorgt – entstehen.
Die Pigmentflecken verblassen innerhalb des ersten Jahres nach der Schwangerschaft weitestgehend, in vielen Fällen verschwinden sie vollständig. Ansonsten kann den Pigmentflecken mit Bleichcremes mit Wirkstoffen wie Azelainsäure, Vitamin C und E entgegengewirkt werden. Eine Alternative bieten chemische Peelings mit Frucht-, Glykol- oder Salicylsäure.
Schwangerschaftsstreifen als typische Hautveränderung
Nach der Entbindung reduzieren sich auch die Schwangerschaftsstreifen die feinen Risse der Muskelfasern im Unterhautgewebe, die rötlich oder bläulich durchschimmern. Etwa sechs Monate nach der Geburt, wenn sich die Haut wieder zusammenzieht, werden die vorhandenen Streifen langsam blasser und sind nur noch als feine weiß-silbrige Linien sichtbar. Hilfreich ist hier eine Kombination aus Sport, richtiger Ernährung und guter Hautpflege.
Spezielle Cremes und Narbensalben können dabei helfen, die Streifen optisch zu minimieren. Verwendet werden können hier unter Anderem Wirkstoffe wie Silizium-Derivat, Peptide und Vitamine. Eine völlige Entfernung der Dehnungsstreifen ist nicht möglich. Allerdings lässt sich das Erscheinungsbild mit Methoden wie der Lasertherapie oder mit einem chemischen Peeling etwas abschwächen.
Aber auch, wenn sich deine sogenannten “Tigerstripes” nicht vollständig zurückbilden, sind sie auch eine Erinnerung daran, welche Leistungen dein Körper vollbracht hat in der Schwangerschaft und bei der Geburt. Du hast neun Monate lang ein neues Lebewesen in dir wachsen lassen.
Unter dem Hasthtag “loveyourlines” gibt es in sozialen Medien inzwischen viele Beiträge, die dafür plädieren, seinen eigenen Körper mit allen vermeintlichen Makeln zu lieben und sich nicht unter Druck setzen zu lassen, wie der Körper in und nach der Schwangerschaft auszusehen hat.
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Rückbildung des Bauches
Ein schlaffer Bauch nach der Schwangerschaft ist aufgrund der starken Dehnung der Bauchdecke eine ganz normale Folgeerscheinung. Aber keine Sorge, die gedehnte, überschüssige Haut kann sich zurückbilden, auch wenn es einige Monate dauern kann!
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die sich positiv auf den Körper und die Rückbildung der Hautveränderungen auswirken. Dazu zählen zum Beispiel:
- Sport und Bewegung: mit einem gezielten Rückbildungskurs beginnen. Anschließend kannst du auch wieder mit deinen sportlichen Aktivitäten starten. Beginne am besten mit sanfteren Sportarten wie Schwimmen, Walken oder Fahrradfahren.
- Eine gesunde Ernährung stärkt den Körper und das Immunsystem und kann so eine Unterstützung zur Rückbildung leisten. Dazu gehören eisenhaltige Lebensmittel, viel Obst und frisches Gemüse, da hier die wichtigsten Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe enthalten sind. Oder Nüsse, die wichtige Ballaststoffe und gesunde Fettsäuren enthalten.
Typische Hautveränderungen nach der Schwangerschaft
Nach der Geburt wird der Körper erneut einer extremen hormonellen Umstellung ausgesetzt. Das führt bei vielen Frauen verstärkt zu trockener Haut, die spannt und juckt. Nach einigen Wochen vergehen diese Symptome meist wieder. Bis dahin ist es ratsam, die Haut mit intensiver Feuchtigkeitspflege zu behandeln. Viele Frauen leiden nach der Schwangerschaft auch unter Akne bzw- Unreinheiten der Haut.
Dies ist eine Reaktion des Körpers auf Stress, Schlafmangel und Erschöpfung, vor allem in den ersten Wochen und Monaten als Mutter. Hier ist eine Therapie mit medizinischen Produkten empfehlenswert, die hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen für das Baby während der Stillzeit mit deinem Arzt oder deiner Ärztin abgestimmt werden sollte
Haarsausfall nach der Schwangerschaft
Die Hormonumstellung in der Schwangerschaft ist neben Veränderungen der Haut auch oft eine Ursache für Veränderungen an Nägeln und Haaren.
Durch den erhöhten Östrogenspiegel kommt es bei vielen Frauen zu verstärktem Haarwachstum. Da nach der Entbindung der Östrogenwert im Körper wieder stark fällt, leiden viele frischgebackene Mütter vorübergehend vermehrt unter Haarausfall (Alopezie). Hier ist Geduld gefragt, denn der Körper braucht meist einige Monate, um sich an die erneuten Umstellungen zu gewöhnen, bis die Haare wieder normal wachsen können.
Bei schwangerschaftsbedingten Haarverlust, handelt es sich meist um diffusen Haarausfall. Das heißt, dass die Haare gleichmäßig auf dem ganzen Kopf ausfallen und nicht nur an einzelnen Stellen. Ist die Frau zusätzlich von erblich bedingten (androgenetischen) Haarausfall betroffen, kann das den Haarausfall nach der Schwangerschaft zusätzlich verschlimmern. Bei kahlen Stellen auf dem Kopf, stellt ein Arzt die Diagnose Alopecia Areata, eine Form des entzündlichen Haarausfalls.
Um den Haarverlust nicht noch weiter zu begünstigen, solltest du dringend auf eine gesunde Ernährung und Lebensweise achten und den Stress reduzieren. Es hilft außerdem, die Haare häufiger offen zu tragen und die Haarwurzeln keinem zu starken Zug auszusetzen, wodurch die Haare ebenfalls vermehrt ausfallen können.
Bei all diesen und weiteren Fragen zu Hauterkrankungen und Fragen hinsichtlich der Einnahme von Medikamenten, die ohne Risiken während der Stillzeit eingenommen werden können, wende dich bitte unbedingt immer an eine Ärzt:in. So erhältst du die richtige medizinische Behandlung. Dies kannst du auch online tun: dermanostic bietet Patienten innerhalb von 24h eine dermatologische Behandlung inkl. Diagnose, Therapieempfehlung und Rezept.
Autorin:
Dr. med. Alice Martin ist Ärztin und Mitgründerin der online Hautpraxis dermanostic.