Trennung in der Schwangerschaft – keine Seltenheit
Oft sind Trennungen in der Schwangerschaft gar nicht so selten, wie du vielleicht denkst und es gibt zahlreiche Hilfsangebote, die dir diese schwierige Zeit etwas erleichtern. Um welche Hilfen es sich dabei handelt, wie du es auch ohne Partner oder Partnerin durch die anspruchsvolle Zeit einer Schwangerschaft schaffst, welche Rechte und Absicherungen dir und deinem Kind zustehen und wie du die erste Zeit nach der Geburt so angenehm wie möglich gestaltest, möchten wir dir in den nächsten Abschnitten näher bringen. Wir hoffen, dich so wenigstens ein bisschen besser durch diese schwere Zeit zu bringen.
So können sich Beziehungen in der Schwangerschaft verändern
Der Beginn einer Schwangerschaft ist auch immer der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, der dich vor große körperliche Veränderungen und emotionale Herausforderungen stellt. Doch auch der werdende Vater erlebt diese Zeit meist sehr emotional und muss sich zusammen mit dir der neuen Verantwortung stellen. Diese ganzen Veränderungen und Herausforderungen können einen enormen Druck aufbauen, dem manche Beziehung auf Dauer nicht standhält.
Besonders dann, wenn die Schwangerschaft nicht geplant war oder von finanziellen Problemen begleitet wird, fühlen sich werdende Eltern mit der Gesamtsituation schnell überfordert und werden von Ängsten geplagt. Diese schwierige Situation wird von Zweifeln begleitet, die nicht selten starke, innere Konflikte hervorrufen. Doch auch eine lang ersehnte Schwangerschaft kann plötzlich von Unsicherheit und Selbstzweifeln begleitet werden. Manchmal wird dabei sogar die gesamte Beziehung hinterfragt und eine Trennung steht im Raum.
Auch wenn es schwer ist – Eine Trennung ist nicht immer etwas Schlechtes und kann oft sogar die richtige Entscheidung sein! Nämlich genau dann, wenn Konflikte zu unüberwindbaren Differenzen führen oder Bedürfnisse der Partner nicht mehr erfüllt werden. Denn eine Schwangerschaft wirkt sich in jedem Fall auch auf die Zweisamkeit aus und nicht selten leiden hier auch die sexuellen Bedürfnisse. Dies kann schnell zu Frustration innerhalb der Partnerschaft führen.
Auch das spätere Kindeswohl sollte in dieser Hinsicht bedacht werden und dem Kind die Möglichkeit eines geordneten Lebens, ohne tägliche Konflikte und Differenzen zwischen den Eltern gegeben werden.
Natürlich sollte eine Trennung niemals überstürzt und immer wohlüberlegt sein! Hilfreich ist hier die Klärung wichtiger Fragen im Umgang miteinander und das offene Kommunizieren der Konflikte. Ebenso sollte die Frage geklärt werden, wie sich die weitere Zukunft für beide Seiten hinsichtlich Schwangerschaft, Geburt, Erziehung sowie Umgang mit dem Kind gestalten würde.
So kommst du auch ohne Partner durch die Schwangerschaft
Sollte es zu einer Trennung in der Schwangerschaft kommen, musst du dir als werdende Mama keine Sorgen machen! Denn auch ohne Partner wirst du diese herausfordernde Zeit meistern. Wichtig ist dabei, dass du dir Hilfe bei deiner Familie und Freunden suchst, die dir sicher jede Menge Unterstützung zusichern. Denn in der Zeit vor der Geburt sollten viele wichtige Dinge geklärt werden, in denen dich eigentlich ein Partner unterstützen sollte. Sei es die Klärung finanzieller Hilfen während der Schwangerschaft oder der Antrag auf Elternzeit/Elterngeld, diese Anträge sind oft mit sehr viel Papierkram und verschiedenen Wegen verbunden, für die du Hilfe benötigen könntest. Oder du wünschst dir einfach nur ein offenes Ohr für all deine Ängste, Zweifel und Probleme.
Auf unserem keleya Blog findest du einen umfassenden Artikel mit den wichtigsten Tipps und Infos zur Beantragung des Elterngelds. Schau doch hier gerne mal rein – Elterngeld beantragen.
Neben Familie und Freunden gibt es auch die Möglichkeit, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Diese wird von verschiedenen Beratungsstellen staatlicher, kirchlicher oder freier Träger angeboten und sichert dir volle Unterstützung bei Fragen rund um die Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt zu. Sicher gibt es auch in deiner Nähe eine passende Beratungsstelle, bei der du einen Beratungstermin vereinbaren kannst. Bedenke hier bitte, dass es in manchen Fällen zu längeren Wartezeiten kommen kann.
Neben den Beratungsstellen vor Ort kannst du aber auch eine Online Beratung in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel unsere Keleya-Online-Beratung für werdende Mamas. Hier steht dir unsere Expertin und Psychologin Anna mit offenem Ohr zur Seite und kann dir all deine Fragen rund um das Thema Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach beantworten. Die Online Beratung selbst ist dabei sehr flexibel und kann sogar in akuten Fällen schnell gebucht werden, ganz ohne längere Wartezeiten. Dies hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Beratungsstellen vor Ort. Zudem erfolgt die Beratung bequem von zu Hause aus und die ersten 15 Minuten sind für dich sogar kostenlos.
Trennung in der Schwangerschaft – alles, was dir jetzt helfen kann
Damit du die schwierige Zeit einer Trennung in der Schwangerschaft gut hinter dich bringst und Stress für dein ungeborenes Kind vermeidest, solltest du viel mit Freunden oder deiner Familie sprechen. Dies tut nicht nur unheimlich gut, sondern hilft dir auch dein Selbstbewusstsein zu stärken und so mit neuer Kraft in die Zukunft zu blicken. Denn von genau dieser Kraft wirst du sehr viel benötigen! Zudem solltest du deine Familie und Freunde auch enger in deinen Alltag mit einbeziehen und um Hilfe im Haushalt bitten. Denn gerade in den letzten Schwangerschaftswochen werden dir viele Dinge, wie einkaufen oder Fenster putzen, schwerer fallen oder gar unmöglich sein.
Wenn du keine enge Familienbindung oder Freunde hast, hilft es manchmal einfach schon, mit Frauen in gleicher Situation zu sprechen. Vielleicht kennst du eine Mama in deinem näheren Umfeld oder der Nachbarschaft, die ebenfalls eine Trennung während der Schwangerschaft durchmacht. Zudem gibt es im Internet viele Foren, bei denen solche Probleme angesprochen und Gleichgesinnte gesucht werden können.
Auch eine Hebamme steht dir während der Schwangerschaft stärkend zur Seite und kann dir in dieser Hinsicht sicher ebenfalls Ratschläge geben oder eben einfach nur zuhören. Wenn du noch keine Hebamme hast, solltest du spätestens jetzt diese Hilfe in Betracht ziehen.
Über unsere Hebammenplattform ammely kannst du dir ganz einfach eine Hebamme in deiner Nähe suchen – online & kostenfrei.
Absicherung ist wichtig – Suche dir professionellen Rat
Als werdende Mama ist die finanzielle Absicherung für dich und dein Kind natürlich die größte Sorge. Fällt durch eine Trennung in der Schwangerschaft auch noch ein Verdiener innerhalb der Familie weg, kann die Situation sehr schnell beängstigend wirken. Dennoch stehen Alleinerziehende heutzutage keinesfalls ohne finanzielle Hilfen da. Neben der monatlichen Zahlung von Kindergeld haben du und dein Kind auch Anspruch auf Unterhaltszahlung, vorausgesetzt das Kind lebt später bei dir.
Zudem sollte natürlich auch das Sorgerecht geklärt werden. Wenn ihr zum Zeitpunkt der Geburt nicht verheiratet seid, wird dir als leiblicher Mama automatisch das alleinige Sorgerecht zugesprochen. Natürlich kann der Papa deines Kindes das geteilte Sorgerecht beantragen, muss sich in diesem Fall aber auch um alle Belange des Kindes mit kümmern und Entscheidungen mit dir gemeinsam treffen.
Falls du Hilfe bei der Klärung von Unterhalts- und Sorgerechts-Fragen benötigst, stehen dir zahlreiche Beratungsstellen und Vereine mit ihren professionellen Ansprechpartnern zur Verfügung. Die erste Anlaufstelle wäre natürlich immer das örtliche Jugendamt, da hierüber auch die Unterhaltsberechnung erfolgt. Daneben gibt es aber zum Beispiel auch den „Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV)“, bei dem Betroffene Hilfe durch Beratung erhalten.
Oder du besuchst die Webseiten „Familienplanung.de“, „gut-alleinerziehnd.de und Unterhalt.net, wo du viele Informationen bezüglich der finanziellen Absicherung erhältst. Auf der Website elterngeld.de findest du zudem alle Fragen rund um das Thema Elterngeld und Elternzeit beantwortet.
Die erste Zeit mit Baby – so findest du einen guten Umgang mit dem Vater
Sobald euer Kind auf der Welt ist, solltet ihr euch natürlich auf eine Umgangsregelung einigen, mit der beide Seiten einverstanden sind. Wie genau dieser Umgang gestaltet wird oder ob zum Beispiel ein bestimmtes Umgangsmodell, zum Beispiel das empfohlene und von Kindern sehr positiv bewertete Wechselmodell (https://www.vaeter-zeit.de/familie-kinder-trennung/wechselmodell-beziehungskontinuitaet.php), angewandt wird, ist eure freie Entscheidung. Wichtig ist dabei nur, dass das Kindeswohl an erster Stelle steht.
Nach der Geburt und während des Wochenbetts sollte das Baby natürlich die meiste Zeit bei dir, seiner Mama verbringen. Da die meisten Babys voll gestillt werden, ist dies auch kaum anders möglich. Dennoch kann der Papa regelmäßig zu Besuch kommen und dich als frischgebackene Mama etwas unterstützen, indem er mit eurem Kind spazieren geht und generell durch Kuscheln und Körperkontakt zunächst eine Bindung zu eurem Kind aufbaut.
Ebenso wie es auch bei einer intakten Beziehung der Eltern ablaufen würde. Später kann diese gemeinsame Zeit natürlich ausgebaut werden und mit der Zeit sind auch Übernachtungen bei dem anderen Elternteil möglich. Hier sollten aber ebenfalls die Bedürfnisse des Kindes im Vordergrund stehen.
Falls ihr euch nicht einig werden könnt oder es später zu Unstimmigkeiten kommt, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, den Umgang gerichtlich regeln zu lassen. Dies sollte aber auch im Sinne des Kindes immer die letzte Möglichkeit sein!
Wir hoffen, wir konntet dir mit diesen Infos ein paar gute Tipps und zusätzliche Kraft geben, die dir durch diese Phase deines Lebens helfen. Wir wünschen dir von Herzen alles gute für dich und dein Baby! 💜
Quellen:
https://www.trennung.de/trennung-waehrend-der-schwangerschaft.html
https://www.vamv-berlin.de/wechselmodell/das-wechselmodell-aus-sicht-des-kindes/
https://www.vaeter-zeit.de/familie-kinder-trennung/wechselmodell-beziehungskontinuitaet.php