Die Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit. Saunabesuche eignen sich daher gut, um sich zu erholen, Kraft für die Geburt zu tanken und Zeit mit dem Partner oder Freundinnen zu verbringen. Zusätzlich lassen sich dadurch vielleicht auch die Gedanken, die sich schon viel um die Geburt und das Baby drehen, etwas zur Ruhe bringen. Doch darf ich in der Schwangerschaft in die Sauna? Und verträgt der Babybauch etwas Wellness?
Ist die Sauna in der Schwangerschaft sicher für mich?
Du fragst dich, ob ein Saunabesuch während der Schwangerschaft eine gute Idee ist? Die Antwort darauf ist ja und nein und hängt vor allem von eurer persönlichen Situation ab.
Gerade im ersten Trimester solltest du lieber auf die Sauna verzichten. In dieser kritischen Phase der Schwangerschaft ist das Risiko einer Überhitzung und Dehydration einfach zu hoch, und das könnte sich negativ auf die Entwicklung deines Babys auswirken.
Ab dem zweiten Trimester sieht die Sache schon anders aus: Wenn du vorher regelmäßige Saunagängerin warst und du dich rundum gesund fühlst, kannst du in der Regel die Sauna wieder genießen. Es ist wichtig, auf euren Körper zu hören und bei Unwohlsein die Sauna sofort zu verlassen.
Im dritten Trimester empfehlen Medizinerinnen, die Dauer jedes Saunagangs auf maximal 10 bis 15 Minuten zu beschränken. Das basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass längere Hitzeexposition zu einer Erhöhung der Körperkerntemperatur führen kann, was wiederum den Blutfluss zum Uterus beeinträchtigen und die fetale Herzfrequenz erhöhen könnte.
Ein weiterer Punkt während der Saunanutzung in der Schwangerschaft ist die Hydratation. Der Körper verliert durch das Schwitzen Flüssigkeit, was gerade im dritten Trimester schnell zu Dehydratation führen kann. Es ist entscheidend, vor und nach dem Saunabesuch ausreichend zu trinken, idealerweise Wasser oder elektrolythaltige Getränke, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.
Grundsätzlich kann man zu Saunagängen in der Schwangerschaft sagen: Es ist wichtig zu bedenken, dass sich die Wärmetoleranz von Person zu Person unterscheidet. Daher ist es ratsam, auf Signale des eigenen Körpers zu achten, wie Übelkeit, Schwindel oder übermäßiges Schwitzen, und die Sauna sofort zu verlassen, wenn solche Symptome auftreten.
Insgesamt kann ein wohlüberlegter und richtiger Umgang mit der Sauna in der Schwangerschaft dazu beitragen, dass du dich auch in den letzten Wochen vor der Geburt entspannen und wohlfühlen kannst.
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Wie lange darf man in die Sauna in der Schwangerschaft?
Experten raten generell dazu, die Dauer eines Saunagangs während der Schwangerschaft auf maximal 10 bis 15 Minuten zu beschränken. Diese Empfehlung berücksichtigt die Tatsache, dass eine längere Exposition gegenüber hohen Temperaturen zu einer Erhöhung der Körpertemperatur führen kann, was negative Auswirkungen auf dein Baby haben kann.
Zudem ist es wichtig, die Häufigkeit der Saunabesuche mit in Betrachtung zu ziehen: Ein bis zwei kurze Saunagänge pro Woche gelten als sicher für die meisten schwangeren Frauen, vorausgesetzt, es bestehen keine gesundheitlichen Einschränkungen oder spezifischen Risiken, und sie fühlen sich während des Saunierens wohl.
Kann die Sauna Wehen auslösen?
Du fragst dich vielleicht, ob ein Saunagang Wehen auslösen kann, besonders wenn dein Entbindungstermin näher rückt. Die gute Nachricht ist, dass Saunieren in der Schwangerschaft meistens sicher ist und löst keine Wehen aus, solange du einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet.
Doch es gibt ein paar Dinge, die du im Hinterkopf behalten solltest, besonders gegen Ende deiner Schwangerschaft:
Die Wärme in der Sauna erhöht deine Körpertemperatur und das lässt dein Herz schneller schlagen, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten. Obwohl direkte Beweise spärlich sind, gibt es theoretische Überlegungen, dass die durch die Hitze bedingte Veränderung im Blutfluss unter Umständen Wehen auslösen könnte. Insbesondere, wenn du bereits Anzeichen von Vorwehen hast oder deine Schwangerschaft als risikoreich eingestuft wird, könnte die Sauna eventuell zu einem Risikofaktor werden und sollte gegebenenfalls vermieden werden.
Es gibt auch die Überlegung, dass Entspannung in der Sauna zur Ausschüttung von Oxytocin führen kann, das Hormon, das bekanntermaßen Wehen fördern kann. Diese Idee ist jedoch eher eine Hypothese als eine durch Studien belegte Tatsache.
Sprich mit deiner Gynäkologin, bevor du die Sauna besuchst, besonders wenn du nah am errechneten Geburtstermin bist. Sie kann am besten beurteilen, ob Saunagänge in deiner Schwangerschaft sicher sind.
In welche Sauna-Art kann man in der Schwangerschaft?
Wenn du in der Schwangerschaft eine Sauna besuchen möchtest, ist es wichtig, die richtige Art von Sauna auszuwählen, um sicherzustellen, dass es für dich und dein Baby sicher bleibt. Nicht alle Saunatypen sind gleich, und manche können für Schwangere besser geeignet sein als andere:
Die traditionelle finnische Sauna mit trockener Hitze: Diese Art von Sauna ist ziemlich heiß, oft zwischen 80 und 100 Grad Celsius. Dieser Sauna-Typus ist in der Regel zu heiß für Schwangere und sollte vermieden werden.
Bio-Sauna: Eine sanftere Alternative ist die Bio-Sauna, die oft auch als Sanarium bekannt ist. Hier sind die Temperaturen niedriger (etwa 50 bis 60 Grad Celsius) und die Luftfeuchtigkeit ist höher. Diese milderen Bedingungen können für Schwangere bequemer und sicherer sein, besonders wenn du Hitze nicht so gut verträgst.
Salzsauna: In einer Salzsauna wird die Luft mit Salz angereichert, was Vorteile für die Haut und die Atemwege haben kann. Die Temperaturen sind oft milder als in einer finnischen Sauna, was es angenehmer für dich als Schwangere machen kann. Das Einatmen der salzhaltigen Luft kann besonders beruhigend sein, wenn du während der Schwangerschaft mit Atemwegsproblemen zu kämpfen hast.
Aromasauna: Bei dieser Saunaart werden ätherische Öle in die heiße Luft eingemischt, die entspannende oder revitalisierende Eigenschaften haben können, abhängig vom verwendeten Öl. Die Temperaturen sind in der Regel moderat, was es für dich als Schwangere angenehm macht. Achte jedoch darauf, welche ätherischen Öle verwendet werden, da einige während der Schwangerschaft nicht empfohlen werden. Gerade Rosmarin, Salbei, Wacholder, Zimt, Majoran, Myrrhe und Basilikum werden als ätherische Öle aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Schwangerschaft empfohlen.
Infrarotsauna: Eine weitere gute Option könnte die Infrarotsauna sein. Infrarotsaunas heizen den Körper direkt mit Infrarotlichtern anstatt die Luft um dich herum zu erhitzen. Sie operieren bei niedrigeren Temperaturen (etwa 45 bis 60 Grad Celsius), was sie zu einer attraktiven Option für Schwangere macht, die die Hitze einer traditionellen Sauna meiden möchten.
10 Tipps für Saunabesuche in der Schwangerschaft
Auch wenn du erfahren bist und eine eigene Sauna-Routine hast, solltest du als Schwangere in der Sauna kürzertreten. Trotzdem kannst du den Saunagang genießen, wenn du dich an diese Tipps und Tricks hältst und auf deinen Körper hörst:
- Zwei Saunagänge pro Besuch reichen. Auch solltest du es nicht übertreiben, mehr als einmal pro Woche solltest du nicht in die Sauna gehen.
- Gehe nicht länger als zehn bis zwölf Minuten in die Sauna.
- Wähle niedrige Temperaturen. Vielleicht ist die finnische Sauna mit 90 Grad nicht die richtige Wahl. 50 bis 60 Grad, wie in der Biosauna reichen vollkommen aus.
- Setze dich lieber auf die untere Bank. Das hat mehrere Gründe: auf den unteren Sitzbänken ist es nicht so warm wie auf den oberen und du kannst schneller rausgehen, sofern du dich unwohl fühlst.
- Sobald du dich nicht wohl fühlst oder merkst, dass etwas anders ist als sonst: verlasse die Sauna und lege dich hin.
- Bereite deinen Körper vor dem Saunabesuch auf die Wärme vor und rege die Durchblutung an. Dabei hilft ein warmes Fußbad oder eine warme Dusche.
- Meide das kalte Tauchbecken, sondern nutze lieber die Dusche. Dusche zunächst die Beine und Arme kalt ab und ende an Rücken und Bauch. So ist der Wechsel zwischen Heiß und Kalt nicht zu groß für dich und dein Baby.
- Um einen Kreislaufzusammenbruch nach den Ruhephasen zu vermeiden, stehe langsam auf und kreise im Sitzen Arme, Beine und Schultern, um deinen Kreislauf langsam wieder hochzufahren.
- Trinke viel mehr als sonst im Tagesverlauf, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Meide ätherische Öle und Aufgüsse, da sie Wehen auslösen können. Verlasse also lieber vorher die Sauna oder wähle Zeiten, in denen keine Aufgüsse gemacht werden. Auch Aroma-Saunen sind für Schwangere nicht geeignet.
Und wie sieht es mit der Dampfsauna in der Schwangerschaft aus?
Die Nutzung einer Dampfsauna während der Schwangerschaft kann aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der etwas niedrigeren Temperaturen im Vergleich zur traditionellen Sauna als angenehm empfunden werden. Die feuchte Wärme kann entspannend wirken und hilft oft bei der Linderung von Muskelspannungen und Atembeschwerden. Allerdings sollte auch hier die Verweildauer begrenzt sein, um eine Überhitzung des Körpers zu vermeiden.
In der Dampfsauna ist es wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und der warmen Temperaturen besonders wichtig, dass du auf die Hygiene achtest. Diese Bedingungen können nämlich das Wachstum von Keimen fördern. Da dein Immunsystem während der Schwangerschaft anfälliger ist, solltest du darauf achten, dass die Sauna regelmäßig gereinigt wird und du saubere Handtücher sowie Sitzunterlagen verwendest. Es ist eine gute Idee, die allgemeine Sauberkeit der Dampfsauna kurz zu prüfen, bevor du dich entscheidest, dich dort zu entspannen.
Sauna immer mindestens zu zweit in der Schwangerschaft
Geh nicht unbedingt allein in der Schwangerschaft in die Sauna, damit jemand bei dir ist, falls du dich unwohl fühlen solltest. Nutze unbedingt auch die Zeit, um nochmal ungestört etwas mit deinem Partner zu unternehmen, bevor das Baby kommt. Vielleicht eignet sich ein Wellness-Tag auch für dich und deine engsten Freundinnen? Denn mit der Geburt wird sich dein Leben zunächst nur um das kleine Bündel und euch als Familie drehen – egal ob es das erste, zweite oder dritte Kind ist.
Es ist wichtig, dass du auf dein Bauchgefühl hörst und genau das machst, was dir guttut. So kannst du nochmal Kraft sammeln, bevor das Baby euer Leben neu ordnet und vielleicht auch auf den Kopf stellt.