Liebe Katrin, als zweifache Mama, Biologin, Meditationsleiterin, HypnoBirthing Kursleiterin und Yogalehrerin für Schwangere hast du dich auf Meditation in der Schwangerschaft spezialisiert. Mit deinem eigenen Label kamija hast du CD’s mit Meditationen für die Schwangerschaft und nach der Geburt und kürzlich auch das Buch “Mama werden, Mama sein – Das Meditationsbuch für die achtsame Schwangerschaft, Geburt und erste Zeit mit Baby” herausgebracht. Außerdem hast du eine Meditation für die Keleya App geschrieben. Wir möchten gerne wissen, was dich dazu bewegt hat und was du Schwangeren mit deiner Erfahrung auf den Weg geben möchtest.
Meditation in der Schwangerschaft
1. Hast du selbst in deinen Schwangerschaften meditiert und wie hat sich das ausgewirkt?
Als ich zum ersten Mal schwanger geworden bin, war ich beruflich sehr eingespannt. Ich habe aber schon früh gemerkt, dass ich mir exklusiv Zeit für mich, aber auch für mein Baby nehmen wollte. So bin ich auf die Idee gekommen, nach Meditationen in der Schwangerschaft Ausschau zu halten. Leider wurde ich nicht wirklich fündig und so habe ich angefangen selbst zu recherchieren, was in den jeweiligen Schwangerschaftswochen für Entwicklungsschritte beim Baby passieren, aber auch welche Veränderungen mein Körper während dieser aufregenden Zeit vollzieht.
Ich fing an, meine eigenen Meditationen passend zu meiner Schwangerschaftswoche zu schreiben und mir selbst aufzuzeichnen. Es fühlte sich einfach ganz wunderbar an, 12 Minuten am Tag exklusiv und nah mit meinem Baby zu verbringen. Weil die Texte sozusagen schon fertig waren, hatte ich die Idee, sie professionell in einem Tonstudio einlesen zu lassen, sodass sie auch anderen Frauen zur Verfügung stehen. Mein kleines Label kamija war damit geboren. Kurz danach erblickte mein erster Sohn das Licht der Welt. Zwei tief bewegende Ereignisse meines Lebens.
Wenn man es genau nimmt, dann befindet man sich ganz oft im Leben in einer Meditation, ohne es wirklich wahrzunehmen.
Ein vertiefter Augenblick, in dem man sich auf nur eine Tätigkeit konzentriert, ist schon Meditation. So gesehen, habe ich also schon immer meditiert. Bewusst habe ich aber tatsächlich erst damit angefangen, als ich schwanger war. In diesen Momenten der Meditation, war ich meinem Baby so nahe und ich habe diese Zweisamkeit wahnsinnig genossen. Ich konnte allen Stress einmal hinter mir lassen, mich voll und ganz auf mich und mein Baby konzentrieren und einfach einmal im Hier und Jetzt bewusst ankommen, anstatt immer mit den Gedanken dort zu sein, was am Tag schon passiert war und was ich von meiner To-do-Liste noch abarbeiten muss. Meditation hat ganz viel Klarheit, Ruhe und Ausgeglichenheit in meinen Alltag gebracht.
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2. Welche Vorteile hat eine Meditationspraxis während der Schwangerschaft? Ist das auch etwas für Anfänger?
Jede Frau kann in der Schwangerschaft meditieren, ganz egal, ob sie schon auf eine jahrelange Meditationspraxis zurückblickt oder aber gerade erst damit anfangen möchte. Wenn man offen für dieses Ritual ist, dann kann es, wie das tägliche Zähneputzen, schon bald ein fester Bestandteil des Tages werden. Die wunderbaren Auswirkungen, die Meditation auf Körper und Geist hat, können direkt erlebt werden. So kann man vor allem in der Schwangerschaft den Fokus auf sein Baby richten, aber auch die Mutter-Kind-Bindung zu einem ganz frühen Zeitpunkt stärken. Das Vertrauen in sich und den eigenen Körper und auch, dass man lernt, der eigenen Intuition zu vertrauen, kann man in der Meditation stärken. Gerade das ist im Hinblick auf die Geburt ein wichtiger Aspekt. Schwangere können aber auch ihre Rolle als Mama, die für viele Frauen ganz neu und noch unbekannt ist, in der Meditation erleben und so gestärkt und voller Selbstbewusstsein in diese neue Situation hineingehen.
3. Wie kann Meditation helfen, klassische Beschwerden in den verschiedenen Phasen der Schwangerschaft zu reduzieren?
Ob Rückenschmerzen, Sodbrennen, morgendliche Übelkeit oder auch bei vorzeitigen Wehen – Meditation kann bei vielen Schwangerschaftsbeschwerden durchaus helfen. Unser Geist ist unser stärkstes Werkzeug und durch Meditation haben wir direkten Zugriff auf unser Unterbewusstsein und unsere Gedanken. Durch positive Gedanken und Neuprogrammierung des Unterbewusstseins können wir bewusst Einfluss auf unseren Körper nehmen und so heilende Effekte erzielen. Meditation ist demnach eine kraftvolle Methode, um auch Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern.
4. Was hilft bei Geburtsängsten und direkt bei der Geburt?
Geburtsängste sind für viele Frauen sehr gegenwärtig. Das kommt vor allem durch die jahrhunderte alte Vorstellung, dass Geburt direkt mit Schmerzen verbunden ist. Natürlich werden Frauen auch durch ihre unmittelbare Umgebung beeinflusst, was Geburtsängste oftmals noch verstärkt. Diese Angst sorgt dann unter der Geburt maßgeblich dafür, dass Schmerzen überhaupt entstehen oder sich verstärken. Meditation ist ein sehr wirksames Mittel, um Geburtsängste näher zu betrachten und sie dann loszulassen und aufzulösen.
Durch regelmäßige Mediationspraxis und positive Affirmationen, können Frauen einen tief entspannten Zustand erreichen, den sie unter der Geburt abrufen können. Frei von Angst, tief entspannt und in ihrer Rolle als Mama gestärkt, ist es möglich, dass Schwangere die meditieren, kraftvoll und selbstbestimmt und auch schmerzfrei gebären können.
Affirmationskarten können dir sehr gut dabei helfen, deine positiven Kraftsätze zu festigen und voller Selbstvertrauen in die Geburt zu gehen.
5. Was ist dein Tipp, um in alltäglichen Stresssituationen zur Ruhe zu kommen?
Mein Alltag ist oft sehr voll, aber trotzdem machen mir meine Aufgaben Spaß und ich stelle mich gerne den Herausforderungen, die der Familien- und Arbeitsalltag mit sich bringt. Trotzdem gibt es natürlich Momente, in denen mir alles zu viel wird. Um Stress in meinem Alltag abzubauen liebe ich es, wenn ich mir Zeit nur für mich nehmen kann. Mir hilft eine Yogaeinheit mit anschließender Meditation sehr, um einfach mal abzuschalten und alles hinter mir zu lassen. In diesen Momenten schöpfe ich neue Kraft und auch eine innere Gelassenheit. So kann ich einem sich auftürmenden Berg an Arbeit wieder ganz anders begegnen. Durch Yoga und Meditation gelingt es mir tatsächlich immer besser im Hier und Jetzt zu sein und nicht etwa in der Vergangenheit oder schon im Morgen. Deshalb ist mein Tipp, dass man sich immer wieder und regelmäßig Inseln im Alltag schafft, mit ausreichend Zeit, um sich ausgiebig um sich selbst zu kümmern.
Katrin Michel, zweifache Mama, Biologin, Meditationsleiterin, HypnoBirthing Kursleiterin und Yogalehrerin für Schwangere, Autorin von dem Buch “Mama werden, Mama sein – Das Meditationsbuch für die achtsame Schwangerschaft, Geburt und erste Zeit mit Baby”, Produzentin von der CD „Momente für dich und dein Baby“. www.kamija.de